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Dienstag, 29. Mai 2018

Als der Wecker heute früh klingelte, waren wir alle noch sehr müde. Offensichtlich war der gestrige Tag wohl doch anstrengender als gedacht. Zum Frühstück gab es dieses Mal Omelett und frischen Maracujasaft, wie immer sehr lecker.

Um 8 Uhr war bei Soltec schon munteres Treiben und uns erwartete vor dem Behandlungsraum schon eine Schlange wartender Patienten. Wir legten direkt los. Den Ablauf haben wir von gestern übernommen: Die Patienten kamen, wir entschieden schnell, was nötig und möglich ist, fragten den Patienten nach seinem Einverständnis und dann wurden die Zangen, Bohrer und Tupfer geschwungen.
Heute fiel uns besonders auf, dass die Patienten hier direkt sehr stark bluten. Vielleicht liegt diese Wahrnehmung aber auch an der fehlenden Absaugung (laut Christian vermisst er diese noch mehr als ein Röntgengerät ;-)). Das viele Blut zog zum Mittag hin immer stärker die Fliegen an und unser Abfall begann zu riechen. Was diesen Umstand betrifft sind wir alle froh, dass auf Madagaskar gerade Winter ist und die Temperaturen nicht ganz so hoch sind.

Beim Mittagessen (es gab Misonudeln und zum Dessert einen mit Vanillecreme gefüllten Riesenwindbeutel, wir werden hier sehr verwöhnt) überlegten wir dann, wer von den gestrigen Patienten, die wir für heute wieder einbestellt hatten, wohl tatsächlich noch kommen wird. Der Nachmittag zeigte: es war ernüchternd. Nur einer von neun Patienten ist wieder erschienen. Den Nachmittag strukturierten wir etwas anders: Stefan sichtete vor der „Praxis“ die Patienten und kategorisierte direkt. Die Extraktionspatienten erhielten sofort die Anästhesie, sodass diese gut einwirken konnte und wir keine unnötigen Wartezeiten hatten. Das klappte sehr gut.

Unser zahnärztliches Resümee für den heutigen Tag lautete: Fissurenversiegelungen retten Zähne! Bei den Jugendlichen mussten viele Zähne aufgrund großer Fissurenkaries entfernt werden. Wie gut, dass die Versiegelung dieser in Deutschland zur Standard-Prophylaxe gehört. Das wäre hier sehr wünschenswert!

Mittlerweile merkten wir unsere Rücken. Die Liegen sind nicht sehr komfortabel für die Behandler. Somit folgte nach Feierabend eine kleine Gymnastikeinheit, gefolgt von der Diskussion, warum auf Madagaskar die Schlösser gegen den Uhrzeigersinn verschlossen werden und ob sich die Sonne am Horizont auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn bewegt ;-).

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Verwendungszweck: Einsatz Madagaskar 05/2018