Gegen 8.15 Uhr wurden wir wach. Wir vier Mädchen haben alle gut geschlafen, ohne Mücken und tendenziell etwas zu kalt, nächste Nacht gibt es eine zweite Decke.
Um 9 Uhr stieß endlich Stefan zu uns. Er ist nach ein paar Unwegbarkeiten am Flughafen von Nairobi gut auf Madagaskar gelandet und hat sich in dem kleinen Appartement neben Soltec eingerichtet.
Clara, die Köchin und unsere Dolmetscherin für nächste Woche empfing uns zum Frühstück in der Bibliothek. Es war herrlich gedeckt: Tee, Kaffee, Baguette, Marmelade, Käse, Ramananuka (madagassisches Reisgebäck) und Bananen.
Danach gingen wir direkt in unsere „Praxis“, die sich auch auf dem Gelände von Soltec befindet und bereiteten alles für morgen vor. Das vor Ort gelagerte Material wurde gesichtet, die Instrumente aufwendig im Drucktopf gereinigt. Unser mitgebrachtes Material haben wir einsortiert und besprochen, wie wir morgen voraussichtlich arbeiten werden. Wahrscheinlich werden sich die meisten Arbeitsabläufe finden, wenn die ersten Patienten da sind. Zumindest gibt es drei Behandlungsliegen und eine kleine Küchenzeile, das ist schon viel wert. Und eine mobile Zahnarzteinheit ist auch vorhanden, die direkt auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft wurde: sie läuft.
Gegen Mittag fuhr ein Teil des Teams mit zum Flughafen, um Christian abzuholen. Bei der Gelegenheit tauschten wir noch Euro in Aryari um (wir sind jetzt Millionäre) und kauften SIM-Karten fürs Handy. Christian war letztendlich 36 Stunden unterwegs mit Flughafenwechsel in Paris und Aufenthalt in Réunion. Dementsprechend froh war er, endlich angekommen zu sein. Nachdem er sich eingefunden hatte sind wir, nun endlich vollständig, um 16:30 Uhr auf den Markt ca. 300m entfernt von Soltec gegangen. Sophie hat uns begleitet und direkt empfohlen, was man essen kann und wie man am besten handelt. Es war sehr eindrucksvoll. Neben Obst und Gemüse gab es auch viel Fleisch und Frittiertes. Es liefen unglaublich viele Kinder durch die Gassen, viele barfuß, die ihre Freude bei unserem Anblick hatten. An die frittierten Bananen haben wir uns getraut: lecker. Anschließend kehrten wir in einem kleinen Café ein und als wir es um 17:30 Uhr verließen, war es schlagartig dunkel und frisch.
Um 19 Uhr wurde uns ein sehr köstliches 3-Gänge-Menü von zwei Auszubildenden serviert: Avocado-Ei-Salat, Hünchen mit Reis und eine Art Mini-Frühlingsrollen. Clara und Sophie aßen mit uns. Nach dem Abendessen saßen wir noch etwas in unserer Küche zusammen, testeten das madagassische Bier (übrigens auch sehr lecker) und warteten, bis die letzte Runde Instrumente im Drucktopf auf dem Küchenherd fertig sterilisiert war. Stefan erzählte einiges von seinen bisherigen Einsätzen als Zahnarzt im Ausland. Wir hörten gebannt zu. Die Spannung auf den morgigen Tag stieg...
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Verwendungszweck: Einsatz Madagaskar 05/2018