Donnerstag, 31. Mai 2018

Fronleichnam ist in Madagaskar kein Feiertag, daher hieß es auch heute für uns: Frühstück um 7 Uhr, heute mit Kürbiskuchen. Danach hat uns Clara eine Führung durch die Lehrwerkstätten und Unterrichtsräume von Soltec gegeben.
Die Schüler waren natürlich wie immer sehr höflich und haben sich über unseren Besuch gefreut. Sie werden hier ausgebildet in Elektronik, Automechanik, Sanitär- und Fensterbau, Tischlerei, Metallbau, Küche, Hauswirtschaft und Näherei/Stickerei/Weberei. Clara meinte, dass alle Absolventen in der Regel einen guten Job bekommen. Die Einrichtung macht wirklich einen sehr ordentlichen Eindruck.

Zurück in unserer improvisierten Praxis war das Wartezimmer schon überfüllt. Heute kamen viele Patienten aus dem Viertel, die über die Kirchengemeinde informiert worden waren. Wir sahen extreme Fälle: Von Kieferanomalien über extreme Zahnfehlstellungen bis hin zu Kindern, die rein von der Motorik nicht in der Lage waren, sich annähernd korrekt die Zähne zu putzen. Es mussten wieder extrem viele Zähne entfernt werden. Leider können wir in der kurzen Zeit, in der wir hier sind, den Menschen die Dringlichkeit der Mundhygiene nicht nachhaltig vermitteln. Dazu ist die Sprachbarriere auch zu hoch. Wir arbeiten quasi rein als Schmerzlinderer. Und das aber mit vollem Elan: Verkürzte Mittagspause und Überstunden bis spät in den Abend.

Zur Belohnung gab es abends einen leckeren Weißwein von Clara. Später haben wir noch Sophie verabschiedet. Nach 3 Monaten kehrt sie wieder zurück nach Deutschland. Sie war uns eine große Hilfe hier in den ersten Tagen auf afrikanischem Boden.